Martin Diem - Systematen
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Es gibt immer mehrere Wahrheiten - Drei Sichten auf eine Situation

Kurzbeschreibung: Die Wahrheit ist eine subjektive Empfindung. Mit dieser Methode könnenverschiedene Sichtweisen dargestellt und bearbeitet werden.

 

Setting: Einzelberatung/Coaching, Familienaufstellung, Fallsupervision

Tücher: rot, blau, grün

 

Durchführung: Die drei Tücher werden auf einem Tisch nebeneinander ausgelegt.

 

Schritt eins: Auf dem ersten Tuch stellt der Klient seine Wahrnehmung der Situation dar.

 

Schritt zwei: Auf dem zweiten Tuch wird zirkulär die (mögliche) Sichtweise einer anderen „beteiligten“ Person gestellt. Hierbei stellt der Klient die Situation so, wie er meint, dass die andere Person diese stellen würde.

 

Schritt drei: Auf dem dritten Tuch wird eine weitere Sichtweise auf das Thema gestellt. Hierbei sollte es sich zirkulär um die Sicht einer außenstehenden Person oder Sache handeln. Das kann die hypothetische Sicht des Beraters sein, die einer Zimmerpflanze, eines Kunden oder eines Haustiers.

 

Chance der Methode: Diese Methode zeigt deutlich, dass es zu einer Situation mehrere subjektive Perspektiven und damit Einschätzungen gibt. Durch den parallelen Aufbau der verschiedenen Sichtweisen können diese sehr gut verglichen und wichtige Unterschiede und Gemeinsamkeiten thematisiert werden. Durch die Darstellung einer dritten unbeteiligten Sichtweise wird ein anderer Fokus auf die Darstellung gelegt, womit die Abstraktion und Neubewertung der Problemsituation gelingen kann.

 

Eignet sich (auch) für: Paarberatung, Beratung kleiner Teams, Beratung von Mitarbeitenden und Vorgesetzten

 

Der Vorhang

Kurzbeschreibung: Bei einem Beratungsprozess mit zwei Parteien, die ihre Aufstellung unbeeinflusst durch den anderen vornehmen sollten, eignet sich diese Methode.

 

Setting: Paarberatung

Tücher: rot, blau, grün

 

 

Durchführung: Die beiden kleinen Tücher liegen vor dem jeweiligen Klienten auf dem Tisch. Das große Tuch wird durch den Berater als Vorhang zwischen die beiden kleinen Tücher gehängt, so dass die Klienten die jeweils andere Aufstellung nicht sehen können.

 

Schritt eins: Zwei Parteien stellen zeitgleich die eigene subjektive Wahrnehmung einer Situation auf jeweils ein kleines Tuch. Die Beraterin oder der Berater halten als Sichtschutz das große Tuch zwischen die Tücher der Klientin und des Klienten.

 

Schritt zwei: Die Beraterin oder der Berater nimmt den Sichtschutz weg und die beiden Aufstellungen können miteinander verglichen und besprochen werden. Das grüne Tuch kann jetzt dafür genutzt werden ein gemeinsames Bild zu stellen.

 

Chance der Methode: Die große Chance dieser Methode liegt in der Gleichzeitigkeit der Aufstellung und darin, dass die Klienten sich nicht gegenseitig beeinflussen können. Hier könnte der Berater auch mit den Sitzpositionen der Klienten variieren. Gibt es z.B. eine unterschiedliche Wirkung wenn die Parteien nebeneinander sitzen oder sich gegenüber?

 

 

Eignet sich (auch) für: Zwei-Parteien-Konflikte